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Zähneknirschen
Dysfunktionen des Kausystems

Oft beeinträchtigen Dysfunktionen im Kausystem die Lebensqualität und die Gesundheit. Unser Team verhilft Ihnen zu einem harmonischen und schmerzfreien Kausystem.

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Zähneknirschen

Zähneknirschen in der Nacht oder am Tag – Ursachen und Möglichkeiten der Behandlung

Zähneknirschen, auch als Bruxismus bekannt, ist eine häufige Funktionsstörung des Kauapparates, die viele Menschen aus allen Altersschichten betrifft. Das sich wiederholende Knirschen oder Pressen der Zähne ist durch Anspannung und Verschiebung des Unterkiefers gekennzeichnet. Es kann sowohl tagsüber als auch nachts auftreten. Tagsüber wird es als Wachbruxismus bezeichnet und nachts als Schlafbruxismus. Das Zähneknirschen im Schlaf kann nicht kontrolliert werden.

Zähneknirschen ist eine der Volkskrankheiten, die oft mit Schmerzen und Beschwerden einhergehen. Häufig werden Symptome wie Kopf- und Schulterschmerzen, Migräne, Muskelverspannungen oder Schluckbeschwerden angeführt. Dabei leiden Frauen häufiger unter diesen Schmerzsymptomen als Männer. 

Als gefährlich gilt auch, dass ein grosser Teil der diagnostizierten Patienten mit Dysfunktion keinerlei Symptome zeigen. Die Krankheit kann so unentdeckt bleiben und über die Zeit kommt es zu einer Abtragung der Zahnhartsubstanz. 

Das bedeutet, dass wertvolle Zahnsubstanz verloren geht und führt langfristig zu Zahnkaries und ästhetischen Problemen. In der Folge kommt es häufig zu Verlust an Bisshöhe und eine erhöhte Belastung auf die Kiefergelenke führt zu Schmerzen.

Die Zahlen offenbaren, dass Bruxismus eine Volkskrankheit ist, die viele Menschen betrifft. Es ist wichtig, dass Sie sich bei Verdacht auf CMD frühzeitig an ihren Zahnarzt wenden, um eine Diagnose zu erhalten und eine Behandlung beginnen. Eine frühzeitige Behandlung kann helfen, Beschwerden zu lindern und weitere Funktionsstörungen des Kauapparates zu vermeiden.

Ursachen für das Zähneknirschen

Die meisten Menschen befinden sich irgendwann im Lauf ihres Lebens in einer Situation, in der sie mit den Zähnen knirschen. Häufig bleibt dies aber eine stressbedingte Ausnahmeerscheinung. Ungefähr 20 Prozent der Patienten entwickeln eine Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD).

Bisher wurde kaum über das Knirschen von Zähnen und seine Ursachen geforscht. Es ist unklar, ob Knirschen eine erblich bedingte Störung oder eine behandelbare Krankheit ist. Allerdings gibt es Untersuchungen und Befragungen, die belegen, dass insbesondere Stress im Alltag dafür verantwortlich ist.

Ein Fehlbiss stellt ebenfalls eine häufige Ursache für Bruxismus dar. Wenn die Zähne des Ober- und Unterkiefers nicht gleichzeitig und gleichmässig aufeinandertreffen, kommt es zu Frühkontakten. Mögliche Ursachen für einen Fehlbiss die zu einer CMD führen können:

  • zu hohe Kronen, Füllungen oder Brücken
  • nicht versorgte Zahnlücken
  • schlecht sitzende Prothesen
  • mangelhaft angepasste Zahnimplantate
  • kieferorthopädische Fehlregulierungen

Solche Fälle können schwerwiegende Auswirkungen auf das Gebiss und die Gesundheit des ganzen Körpers haben. Weitere bekannte Ursachen, die zu Zähneknirschen führen können:

  • genetische Faktoren
  • emotionale Anspannung
  • Restless-Legs-Syndrom
  • Angststörungen und Depressionen
  • Schlafstörungen
  • nächtliche Atmungsstörungen
  • übermässiges Kaugummikauen
  • falsche Körperhaltung
  • Störung der Botenstoffe im Gehirn
  • Refluxkrankheit
  • starker Alkoholkonsum
  • hoher Konsum von Koffein
  • Drogenkonsum
  • Bestimmten Medikamente wie Antidepressiva können unerwünschte Nebenwirkung wie Bruxismus auslösen.

Zahnschäden und Folgen von Bruxismus

  • Sensible Zähne
  • Zahnschmerzen aufgrund einer Überbeanspruchung des Zahns und Entzündung des Zahnnervs
  • stark überbeanspruchte und abgenutzte Kauflächen (Facetten)
  • Risse und Schädigungen im Zahnschmelz
  • gelockerte, verkürzte oder brüchige Zähne
  • Beschädigungen an Veneers, Kronen oder Brücken

Diagnose von Bruxismus/CMD

Bruxismus lässt sich anhand verschiedener Anzeichen diagnostizieren. Ein Symptom, das häufig auftritt, ist eine druckempfindliche Kaumuskulatur. Weiterhin können Zahnabdrücke in Zunge und Wange, glatt polierte Kauflächen, Risse und Absprengungen am Zahnschmelz, Absprengungen an der Zahnhartsubstanz, den Zahnhälsen und den Schneidekanten sowie schmerzempfindliche Zähne als Anzeichen für Bruxismus angesehen werden. 

Die Zähne sind deutlich kürzer und wirken wie abgeschliffen, während die Eckzähne keine Spitzen mehr haben. Das Zahnfleisch ist zurückgegangen und der Zahnschmelz ist brüchig geworden. Die Zähne sind stark abgenutzt.

Ihr Zahnarzt kann Bruxismus durch eine Anamnese und einen Blick in den Mund abklären. Dabei wird geprüft, ob Verluste des Zahnschmelzes oder Defekte am Zahnhalteapparat sichtbar sind. Es wird auch die Kaumuskulatur und der Biss der Zähne untersucht. Eine craniomandibuläre Dysfunktion äussert sich durch Schmerzen beim Abtasten der Kaumuskulatur und bei der Bewegung des Kiefers, Seitenabweichungen, wenn der Mund geöffnet wird, und eine eingeschränkte Öffnung des Mundes. 

Elektromyografische Messungen sind ebenfalls hilfreich. Die Polysomnografie ist die wichtigste Methode zur Diagnose des Zähneknirschens, da sie das Ausmass des Bruxismus genauer beurteilen und einschätzen hilft.

Behandlung von Knirschen/Bruxismus/CMD

Die Behandlung der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) orientiert sich an den zugrundeliegenden Ursachen. Das Zähneknirschen selbst können Sie nicht heilen, es können lediglich Massnahmen zur Reduzierung des Knirschens ergriffen werden. Die wirksamste Behandlung von CMD ist die Aufbissschiene/Knirschschiene (Okklusionsschiene), welche die Zähne vor übermässigem Abrieb schützt. Die Schiene sollte deshalb konsequent und jede Nacht getragen werden. Es ist möglich, dass die Therapie mit der Schiene nach ein paar Wochen beendet werden kann, falls die Beschwerden durch die Schiene schnell abklingen.

Adjustierbare Aufbissschienen wie die Michigan Schiene können langfristig den Fehlbiss korrigieren und die Voraussetzungen für den Wiederaufbau der abgetragenen Zahnsubstanz schaffen.

Um das Knirschen zu beseitigen, muss der Grund für das Knirschen gefunden werden. Sollte das Pressen oder Knirschen der Zähne darauf zurückgeführt werden, weil gerade Stress ansteht und dieser mithilfe des Knirschens verarbeitet wird? Dann sollte man die seelische Belastung reduzieren. Refluxkrankheiten, wie z. B. ein massiver Reflux, können aufgrund von Nikotin- oder Alkoholkonsum, bestimmten Medikamenten oder auch durch eine Störung der Psyche auftreten.

Bruxismus-Behandlung mit Botox

Eine Botulinumtoxin-Behandlung entspannt den Muskel und unterbindet das Aufeinanderpressen und Reiben der Zähne körperlich an der Wurzel. Der vergrösserte Kiefermuskel bekommt somit die Möglichkeit sich zu schonen und zurückzubilden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um in den kommenden Monaten den Druck im Alltag zu reduzieren. Wenn dies gelingt, sollte das Knirschen nach einem halben Jahr nicht wieder auftreten. 

Die Botox-Therapie ist grundsätzlich für erwachsene Patienten mit Bruxismus geeignet. Bei starkem Knirschen kann die Therapie mit Botulinumtoxin bereits von Anfang an begleitend durchgeführt werden, um den Leidensdruck zu reduzieren und dadurch den Weg für Entspannungstechniken zu ebnen. Diese Behandlung mit Botox in Kombination mit anderen Ansätzen ist am erfolgversprechendsten.

Was hilft gegen Zähneknirschen?

Es gibt gute Möglichkeiten, das Zähneknirschen zu reduzieren. Es kann häufig genügen, sich gezielt zu entspannen. Regelmässige Spaziergänge und Pausen bei der Arbeit sowie ein warmes Entspannungsbad am Abend wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Durch Achtsamkeit und Selbstbeobachtung kann man den Wachbruxismus reduzieren.

Wenn Sie unter Stress leiden, sollten Sie auch Entspannungstechniken anwenden. Dies führt zu einer Verringerung der inneren Anspannung und zu einer Verringerung der Zähneknirschen. Die Übungen helfen gegen das Zähneknirschen und die Kieferschmerzen. Hier noch ein paar Ideen für den Stressabbau zur direkten Anwendung:

  • Positiv denken: Eine negative Einstellung ist ein Hindernis beim Abbau von Stress. 
  • Digital Detox: Das ständige Beantworten von E-Mails und Telefonaten kann zu einem enormen Stressfaktor werden. Wer sich von der virtuellen Welt erholen will, sollte das Handy öfter mal in der Tasche lassen oder gleich ganz ausschalten.
  • Körperliche Aktivitäten reduzieren Stress, entspannten und machen müde. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern oder Radfahren sind gute Möglichkeiten, um den Druck zu reduzieren. Auch Krafttraining kann dabei helfen.
  • Summen beruhigt den Geist. Die Vibrationen der Stimmbänder besänftigen wie eine Massage und wirken Blutdruck senkend.
  • Yoga. Zum Entspannen eignen sich unter anderem Hatha-Yoga oder Yin-Yoga. Sie werden schnell die entspannende Wirkung auf Kopf, Geist, Körper und Seele spüren.
  • Atemübungen nach der 4:7:8 Methode
  • Hände unter warmes Wasser halten. Es wirkt unmittelbar beruhigend auf das parasympathische Nervensystem. Das parasympathische Nervensystem wird auch als das «Ruhenerv» bezeichnet, weil es uns hilft, aus einer Stresssituation heraus und zurück in die Entspannung zu finden.
  • Warme Kompressen helfen, die Muskeln am Kiefer und Mund zu entspannen.
  • Ein kurzer Mittagsschlaf kann Wunder wirken bei Stress.

Zähneknirschen durch Hypnose behandeln

Das Zähneknirschen entsteht durch unverarbeitete Probleme, Emotionen und Stress, die das Unterbewusstsein verarbeitet. Die Hypnosetherapie kann bei Bruxismus sehr gute Ergebnisse erzielen. Denn Hypnose bewirkt beim Zähneknirschen eine tiefgehende Entspannung, die eine wesentliche positive Veränderung auslöst.

Durch die Hypnose können die Ursachen der Anspannung im Unterbewusstsein identifiziert werden. Im Anschluss werden dort tiefe Blockaden und Stress aufgelöst.

Die Hypnosetherapie bei Zähneknirschen einzusetzen, ist eine bewährte Methode, die meist schnelle Erfolge erzielt. Die Hypnosetherapie bei Bruxismus beseitigt die Ursachen langfristig und kann die Gründe für das Zähneknirschen beseitigen.

Psychotherapie bei Bruxismus

Eine Psychotherapie kann dazu beitragen, die psychischen Ursachen des Zähneknirschens zu erkennen und zu überwinden.  Zuerst ermittelt der Psychotherapeut die psychischen Ursachen des Bruxismus. Dies kann Stress, Angst, Depression oder andere psychische Störungen beinhalten.

Die psychotherapeutische Behandlung wird durch verschiedene psychotherapeutische Techniken unterstützt, um die Probleme zu lösen. Dies kann Verhaltenstherapie, Kognitive Verhaltenstherapie, Biofeedback, Hypnotherapie, Stressabbau, Emotionsregulation und Entspannungsverfahren umfassen.

Der Therapeut kann den Klienten bei der Identifizierung und Bewältigung von Stress unterstützen. Atemübungen, Progressive Muskelentspannung, Visualisierung, Meditation und andere Techniken können Bestandteil einer Entspannungsbehandlung sein.

Der Therapeut hilft dem Klienten, seine erlernten Verhaltensweisen zu ändern, indem er ihm beibringt, wie man mit Stress und anderen psychischen Problemen konstruktiv umgeht. Dies kann dazu beitragen, das Zähneknirschen zu reduzieren und die psychischen Probleme zu lösen.

Wiederherstellung des Zahnmaterials nach der Bruxismus-Therapie

Es ist möglich, abgenutzte Zähne mit einer Komposit- oder Keramikfüllung abzudecken. Allerdings muss vorher eine Analyse der Okklusion (wie die Zähne beim Schliessen des Kiefers in Kontakt kommen) durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass der Kiefer nicht aus dem Gleichgewicht gerät. 

Zudem müssen die Ursachen des Bruxismus vor der Therapie angegangen werden, damit sie nicht erneut auftreten. Das Ziel einer prothetischen Bisshebung ist es, den Normalbiss wiederherzustellen. Dazu muss zunächst die Zahnsubstanz wiederaufgebaut werden, um eine korrekte Funktion zu gewährleisten. In der Zahnmedizin geht das durch Zahnersatz oder eine Zahnkrone. 

Anschliessend ist eine komplette ästhetische Wiederherstellung mithilfe von Veneers, Kronen und Brücken möglich. Mit der Hilfe der digitalen Planung können wir vorab ihr neues Lächeln am Bildschirm planen.

Bisshebung

Bruxismus bei Kindern

Viele jüngere Kinder knirschen in der Nacht mit den Zähnen. Das ist im Milchgebiss nicht ungewöhnlich. Knochen und Muskulatur wachsen in Schüben, so dass einzelne Zähne oder ganze Gruppen zeitweise ungünstig zueinander stehen können. Überstände werden dann abgeschliffen. Sobald die bleibenden Zähne erscheinen, sollte das Zähneknirschen aufhören. Dies kann bereits im vierten Lebensjahr der Fall sein. 

Es sollte auch erwähnt werden, dass das Passivrauchen bei Kindern ein Risikofaktor für die Entstehung von Bruxismus bei Kindern darstellt.

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